Wer war Stefan von Mentzingen?

Wer war Stefan von Mentzingen?
Als „schillernde Figur“ könnte man Stefan von Mentzingen bezeichnen, der vermut­lich um 1475 geboren wurde. Verschiedene Quellen lassen vermuten, dass er in Men­zingen aufgewachsen ist, aber es zog ihn bald ins Württembergische. 1506 wird er als Amtmann in Creglingen erwähnt. Durch die Heirat mit einer Patrizierstocher kam er 1507 zu beträchtlichem Vermögen und ließ sich in Rothenburg nieder. Hier musste er die Bürgerrechte annehmen, was wegen der ho­hen Steuern und Abgaben zu verhängnisvol­len Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt führte. Stefan von Mentzingen war ein streitbarer Mann und führte auch einen Pro­zess vor dem Reichskammergericht.

Im März 1525 nutzte er die Konflikte inner­halb der Stadt und bildete eine Art „Gegen­rat“. Im Zuge der reformatorischen Bewe­gung kommt es zum Bildersturm und zur Entmachtung der Patrizier. Es war die Zeit des Bauernkrieges und Stefan hatte Verbin­dung zu den Aufständischen sowie zu dem Reformator Karlstadt. Den Bauern gelang es im Mai 1525 jedoch nicht, Rothenburg ein­zunehmen. Die innerstädtische Revolte wurde schon im Juni 1525 niedergeschlagen. Stefan von Mentzingen wird verhaftet und am 1. Juli 1525 zusammen mit weiteren Rädelsfüh­rern hingerichtet. Stefan war der erste, der mit dem Schwert gerichtet wurde – ein Zei­chen dafür, dass er der Obrigkeit besonders verhasst war.

Eine Recherche von Berthold Zimmermann