Ortsgruppe Gochsheim

Ortsgruppe Gochsheim Stammtisch am 15.07.2019
Öffentliche Brunnen waren früher nicht nur für die Wasserversorgung der
Haushalte und Ställe von zentraler Wichtigkeit, sie waren auch Treffpunkt
für Jung und Alt und dienten zum Austausch von Neuigkeiten und Klatsch.
Bevor in Gochsheim öffentlich zugängliche Wasserentnahmestellen
eingerichtet wurden ( im 18ten Jh.), musste Wasser mühsam von
tieferliegenden Quellen in den Ort getragen werden. So also waren die drei
Brunnen entlang der Hauptstraße,der Rathaus-, der Lamm- und der
Schwanenbrunnen, eine erhebliche Erleichterung. Die beiden letzteren hatten
ihren Namen von den nahe liegenden Gaststätten. Der Lammbrunnen stand am
Haus Wagner bei der Zusammenführung vom „Gassbuckel“ (der Hauptstraße) und
der Hinteren Gasse und der Schwanenbrunnen stand ganz unten, dort wo die
Hauptstraße in die Vorstadtstraße einmündet.
An unserem nächsten Stammtisch wollen wir die Gochsheimer Brunnen und zwei
„Bauwerke“, die im Zuge der Erstellung der zentralen Wasserversorgung (
1904 ) entstanden sind, kurz vorstellen. Schade, dass die Brunnen entlang der
Hauptstraße gegenwärtig nicht „fließen“, und warum eigentlich nicht.
Zu unserem Stammtisch am 15.Juli um 19 Uhr in unserem Vereinsraum im Schloss
Gochsheim laden wir unsere Mitglieder aus allen Kraichtaler Ortsgruppen sowie
alle an dieser Thematik Interessierte recht herzlich ein.
Rathausbrunnenskizze vom 9. 1. 192

Ortsgruppe Gruppe Gochsheim

Brunnen
Interessante aktuelle und historische Themen wurden wieder bei unserem
letzten Stammtisch besprochen. Als Gast konnte  Michael Staudte als
Vorsitzender der HuMV begrüßt werden. Helmut Will gab einen Überblick
über die historische Wasserversorgung Gochsheims. 1520/21 wurde oberhalb der
heutigen Fischteiche Ernst ein Damm angelegt. Es weist die
Straßenbezeichnung „Im See“ darauf hin. Das Stauwasser aus den Quellen
am Herrenwald befand sich damals auf  168m NN. Das Brunnenhaus, heute die
Schmiede im Schloss, lag 159m hoch.. Das dadurch entstandene Gefälle reichte
aus, um die Wasserversorgung des Ortes in Betrieb zunehmen. Der Überlauf
versorgte den Rathausbrunnen, von dort ging’s zum „Lammbrunnen“ und
danach zum „Schwanenbrunnen“.
Mit Bodenseewasser funktionierte dieses System auch noch in den letzten
Jahren. Leider sind aber die Leitungen heute so marode, dass ein Durchfluss
nicht mehr möglich ist. Diese Situation wurde auch mit Vertretern der Stadt,
an der Spitze Herr Süpfle, erörtert, wie  Barbara Burg berichtete. Zur
Verlegung neuer Brunnenwasserleitungen müsste  die Hauptstraße
aufrgerissen werden.  Mit notwendigen Straßenarbeiten, zum Beispiel bei der
Verlegung von Kabeln, soll dies dann in einem gemeinsamen Arbeitsschritt
angegangen werden.
Weiter wurde erneut das Thema „Schuttberg“ erörtert. Das Landratsamt
sicherte zu, die Sache verwaltungsmäßig voranzutreiben.  Jörg Tauss
berichtete über einen Vor- Ort- Termin auf dem Friedhof Gochsheim, bei dem
über Zwangsarbeitergräber informiert wurde. In zwei Gochsheimer Betrieben
waren diese Menschen unter unwürdigen  Bedingungen eingesetzt.
Bedauerlicherweise sind die Gräber verschwunden. Gegenüber der
Stadtverwaltung wird angeregt, hier eine Gedenktafel aufzustellen, die auf
das damalige Geschehen hinweist.
Das nächste Treffen am 15. August, 19.00 Uhr,
soll dem geselligen Beisammensein bei Vesper und Getränken unter der
Kastanie am Schloß dienen. Hierzu laden wir schon heute sehr herzlich ein.